Dr. Bodo Wettingfeld zur Zungendiagnostik – eine ganzheitlich orale Diagnosemöglichkeit
Der therapeutische Ansatz ganzheitlicher oraler Medizin (GOM) erweitert das Tätigkeitsfeld und die Denkstrukturen der Schulzahnmedizin – zum Beispiel durch die Betrachtung der Zunge. „Meist ist sie nur im Weg“, antworten Kursteilnehmer entsprechender Seminare auf die Frage nach der Bedeutung der Zunge für ihre Tätigkeit. Professor Marxkors aus Münster erweiterte den Blickwinkel durch die Beschreibung der Zunge als accessorischen Kaumuskel.
Die GOM entwickelt sich, angelehnt an der Aussage von Marxkors: „Man sieht nur, was man weiß, deshalb bemüht euch um viel Wissen, damit ihr viel seht.“ Somit nimmt die GOM die Grundlagen des mehr als 1.000 Jahre alten empirischen Systems der Traditionell Chinesischen Medizin (TCM) zuhilfe. Die Schau der Zunge ist dabei eine zentrale Säule bei der Betrachtung von Gesundheit und Krankheit. Sie gibt zentrale Hinweise für eine individuelle Behandlung.
Die Zungenareale haben Bezüge zu Teilen des Organismus. Veränderungen weisen auf essenzielle Störungen hin. Die Zungenbilder sollen sensibilisieren. Die Abbildung zeigt beispielsweise eine veränderte Zunge. Diese Oralbefunde werden in einen ganzheitlichen Kontext gesetzt. Für Zahnärzte etwas ganz Wesentliches, denn wer sieht pro Tag mehr Zungen als die Zahnmediziner. Somit ist die Zungendiagnostik ein wichtiger Baustein auch im Hinblick auf das Patientenbedürfnis nach Ganzheitlichkeit.
Dr. Bodo Wettingfeld,
Arnsberg