Archive for August 2011

Das Patientenbedürfnis als Ganzes wahrnehmen

26. August 2011

Dr. Bodo Wettingfeld zur Zungendiagnostik – eine ganzheitlich orale Diagnosemöglichkeit

Der therapeutische Ansatz ganzheitlicher oraler Medizin (GOM) erweitert das Tätigkeitsfeld und die Denkstrukturen der Schulzahnmedizin – zum Beispiel durch die Betrachtung der Zunge. „Meist ist sie nur im Weg“, antworten Kursteilnehmer entsprechender Seminare auf die Frage nach der Bedeutung der Zunge für ihre Tätigkeit. Professor Marxkors aus Münster erweiterte den Blickwinkel durch die Beschreibung der Zunge als accessorischen Kaumuskel.

Ganzheitliche Zahnmedizin Zungendiagnostik

Eine Zunge mit deutlichen Auffälligkeiten an den Zungenrändern und im zentralen hinteren Drittel

Die GOM entwickelt sich, angelehnt an der Aussage von Marxkors: „Man sieht nur, was man weiß, deshalb bemüht euch um viel Wissen, damit ihr viel seht.“ Somit nimmt die GOM die Grundlagen des mehr als 1.000 Jahre alten empirischen Systems der Traditionell Chinesischen Medizin (TCM) zuhilfe. Die Schau der Zunge ist dabei eine zentrale Säule bei der Betrachtung von Gesundheit und Krankheit. Sie gibt zentrale Hinweise für eine individuelle Behandlung.

Die Zungenareale haben Bezüge zu Teilen des Organismus. Veränderungen weisen auf essenzielle Störungen hin. Die Zungenbilder sollen sensibilisieren. Die Abbildung zeigt beispielsweise eine veränderte Zunge. Diese Oralbefunde werden in einen ganzheitlichen Kontext gesetzt. Für Zahnärzte etwas ganz Wesentliches, denn wer sieht pro Tag mehr Zungen als die Zahnmediziner. Somit ist die Zungendiagnostik ein wichtiger Baustein auch im Hinblick auf das Patientenbedürfnis nach Ganzheitlichkeit.

Dr. Bodo Wettingfeld,

Arnsberg

Unverträglichkeiten gegen Dentalmaterialien

22. August 2011

PD Dr. Stephan Sudowe über Nachweise durch umweltmedizinische Diagnostik
In der Zahnmedizin wird eine deutliche Zunahme von Unverträglichkeiten gegen Dentalwerkstoffe, die in Kronen, Brücken, Zahnspangen oder in Füllmaterial verwendet werden, registriert. Die mögliche klinische Symptomatik reicht von lokalen entzündlichen Prozessen im Mundraum bis hin zu systemischen chronischen Beschwerden wie Gelenkoder Muskelschmerzen, Müdigigkeit oder Depressionen. Für die Basislabordiagnostik von Typ-IV-Allergien auf Dentalmaterialien wendet die Ganzimmun Diagnostics AG (Mainz) den auf dem Prinzip des Lymphozytentransformationstests basierenden 3H-T-MemorySpot an. Damit können die wichtigen Werkstoffe als Einzelsubstanzen – auch individuell als Materialprobe – oder in Gruppierungen auf eine mögliche Sensibilisierung untersucht werden.

Diagnose-Bogen: Ausschnitt aus Bogen M (Umwelt-ZahnMedizin) – labordiagnostische Tests

Diagnose-Bogen: Ausschnitt aus Bogen M (Umwelt-ZahnMedizin) – labordiagnostische Tests

So kann auf Allergien gegen eingebrachte Dentalmaterialien, aber auch präventiv vor Materialverwendung getestet werden. Überempfindlichkeitsreaktionen gegen Titan sind selten TypIV-Allergien, da freie Titan-Ionen sofort oxidieren und so keine Sensibilisierung hervorrufen. Die Diagnostik einer Unverträglichkeit erfolgt in vitro im Titan-Stimulationstest, durch Bestimmung induzierter Freisetzung von proent-So kann auf Allergien gegen eingebrachte Dentalmaterialien, aber auch präventiv vor Materialverwendung getestet werden.

Überempfindlichkeitsreaktionen gegen Titan sind selten TypIV-Allergien, da freie Titan-Ionen sofort oxidieren und so keine Sensibilisierung hervorrufen. Die Diagnostik einer Unverträglichkeit erfolgt in vitro im Titan-Stimulationstest, durch Bestimmung induzierter Freisetzung von proentzündlichen Zytokinen durch Makrophagen nach Stimulation mit Titanoxid.

Die labordiagnostischen Methoden zur Untersuchung von Dentalmaterialunverträglichkeiten wird durch weitere immunologische Funktionstests sowie durch molekularbiologische Methoden ergänzt.

PD Dr. Stephan Sudowe

ist Leiter der Abteilung Immunologie und Zellkultur bei der Ganzimmun Diagnostics AG (Mainz) sowie Referent des Curriculums Umwelt-ZahnMedizin.

Weitere Informationen zum Curriculum Ganzheitliche Zahnmedizin

 

Was ist ganzheitliche Zahnmedizin? Videoserie Teil 3: Schiefer Biss

10. August 2011

Stechende Kopf- und Gesichtsschmerzen, Rückenschmerzen, Bandscheibenvorfälle, Probleme mit den Kiefergelenken, Bewegungseinschränkungen, Schwindel und Tinnitus sind häufig Symptome, denen die Schulmedizin hilflos gegenübersteht, da sie die Verbindungen des Körpers außer Acht lässt. Häufig wird eine Ursache verkannt:
Die Fehlfunktion des Kiefers (cmd = cranio-mandibuläre Dysfunktion)
Wenn Ober- und Unterkiefer nicht mehr 100 ig zueinander passen, verschiebt sich langfristig der Unterkiefer in eine neue Position. Ist die Harmonie gestört, werden umliegende Muskeln unnatürlich stark beansprucht. Das führt zu Verspannungen, die sich immer weiter ausdehnen.

Weitere Informationen zur Ganzheitlichen Zahnmedizin

 

Teil 1

Teil 2

Weitere Themen:
Parodontitis
Tote Zähne

Was ist ganzheitliche Zahnmedizin? Videoserie Teil 2: Tote Zähne

8. August 2011

Der zweite Vortrag zum Thema Was ist Ganzheitliche Zahnmedizin? Heutiger Schwerpunkt: Tote Zähne.
Die Vortrgsreihe wurden in Zusammenarbeit mit medivere entwickelt.

Zu toten Zähnen kommt es, wenn das Zahninnere durch Bakterien infiziert wird und sich entzündet. In einem solchen Zahn befindet sich ein Gemisch aus Bakterien, Pilzen und Viren und deren Stoffwechselprodukte. Verbleibt der tote Zahn längere Zeit unbehandelt im Mund, können sich die Bakterien im Blutkreislauf im gesamten Organismus verbreiten. Der Infektionsherd im Zahnbereich schädigt somit nicht nur das umliegende Gewebe, sondern kann den gesamten Körper belasten, besonders rheumatoide Erkrankungen, aber auch Herzmuskel-Entzündungen können die Folge sein.

Weitere Informationen zur Ganzheitlichen Zahnmedizin

Teil 1

Teil 2

Video: Was ist Ganzheitliche Zahnmedizin? Schwerpunkt Parodontitis

5. August 2011

In den folgenden Posts zeigen wir Ihnen 4 Video Vorträge von Dr. Wolfgang H. Koch zum Thema Was ist Ganzheitliche Zahnmedizin? . Diese Vorträge wurden in Zusammenarbeit mit medivere entwickelt.

Im ersten Vortrag geht es um das Thema Parodontis oder auch Parodontose genannt.

Die weiteren Vorträge werden die Schwerpunktthemen:

  • Tote Zähne
  • Dentale Materialien
  • Schiefer Biss (CMD = cranio-mandibulär Dysfunktion)

behandeln.

Parodontitis ist eine durch Bakterien hervorgerufene, entzündliche Veränderung (Infektion) des den Zahn umgebenden Gewebe und besonders des Kieferknochens. Es zählt zu den Volkskrankheiten. Leider ist die Gefahr durch die Entzündung des Zahnfleisches in der Bevölkerung nur wenig bekannt. Zu den Auswirkungen zählen Herz- und Kreislauferkrankungen, Frühgeburten, Diabetes und Atemwegerkrankungen.

Weitere Informationen zur Ganzheitlichen Zahnmedizin

Teil 1:

Teil 2:

Klassische Homöopathie für Zahnärzte – Integration in der Praxis

1. August 2011

Bereicherung des Behandlungsspektrums um eine Vielzahl an Möglichkeiten

Die Homöopathie als eine in sich geschlossene Methode zur Regulationstherapie bewertet Symptome von Krankheiten auf individueller ganzheitlicher Basis. Sie ist Schlüssel zu einer ganzheitlichen Betrachtung und Versorgung von Patienten.

Die Homöopathie kann das Behandlungsspektrum der Praxis bereichern.

Die Homöopathie kann das Behandlungsspektrum der Praxis bereichern. Foto: Schule

Moderne Denkansätze bezüglich der Patientenbetreuung weisen sich aus durch patientenbezogene, individuelle, ganzheitlich und über Facharztgrenzen hinweg netzwerkartige Verknüpfung von Therapiekonzepten. Krankheitsbilder aus der Zahnmedizin werden in einen gesamtorganistischen Bezug gestellt. Die Homöopathie bereichert das Behandlungsspektrum in der Praxis um eine Vielzahl an Möglichkeiten.

Beispielsweise von der „bewährten Indikation“ über die therapiebegleitende Behandlung nach vollständigem Lokalsymptom bis hin zur Behandlung von chronischen Erkrankungen und konstitutioneller Behandlung. Durch die ganzheitliche Beschäftigung führt die Homöopathie zu einer Betonung des „Zahn Arztes“ in seiner Funktion als Mitglied der Humanmedizin und Angelpunkt eines interdisziplinären Netzwerks.
In Freudenstadt wird seit längerer Zeit ein Weg zur interdisziplinären Weiterbildung für Zahnmediziner zusammen mit Humanmedizinern in Homöopathie angeboten. Diese Form der Weiterbildung ist in Deutschland bisher einzigartig. Seit Herbst 2005 wird dieses „Freudenstädter Modell“ als Baustein in der Ausbildung „Komplementär-Medizin für Zahnärzte“ der GZM integriert.

Dr. med. dent. Roland Schule,
Neckarsulm